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Lyrica - die Lyrik-Datenbank
Englische Lyrik seit 1066
TitelGedichtVornameNachname
FluchEs gab da ein Datum (es sollte wo stehn):

bestimmt, den Wald unsrer Kindheit zu verlassen.

Man warnte, wir sollten es ja nicht verpassen.

Wir haben es wohl übersehn.

Der Atem geht kürzer, der Holzweg geht krumm -

Da springen wir noch (mit den grauen Gesichtern),

wie Wiedergänger bei Neumond irrlichtern,

in kurzen Hosen herum.

Hat keiner geahnt, wie ein Ende so schwer

zu haben ist? Leider! Wir müssen noch bleiben;

Kinder, die nachsitzend Strafarbeit schreiben:

der Zeit hoffnungslos hinterher.
Harald Gerlach
Einführung in die Lyrik
Lyrik, (zu griechisch lyra: Leier), neben Epik und Dramatik eine der drei Hauptgattungen der Dichtung. Entscheidende Aspekte der Lyrik sind sprachlicher Rhythmus und - zumindest bis ins 20. Jahrhundert - strukturierendes Versmaß und Reim. Ein weiteres Gliederungsmerkmal ist die Strophe. Als lyrisches Ich wird jenes im Gedicht auftretende fiktive Subjekt bezeichnet, das als empfindender Erlebnisträger der in der 1. Person Singular geschriebenen Lyrik fungiert.
... weiter.
17.07.2001; Robert Morten

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Nachname:Keats
Vorname:John
Titel:Ode on a Grecian Urn
erste Zeile:Thou still unravish'd bride of quietness ...
Gedicht:Thou still unravish'd bride of quietness,
Thou foster-child of Silence and slow Time,
Sylvan historian, who canst thus express
A flowery tale more sweetly than our rhyme:
What leaf-fringed legend haunts about thy shape
Of deities or mortals, or of both,
In tempe or the dales of Arcady ?
What men or gods are these ? What maidens loth ?
What mad persuit ? What struggle to escape ?
What pipes and timbrels ? What wild ecstacy ?

Heard melodies are sweet, but those unheard
Are sweeter; therefore, ye soft pipes, play on;
Not to the sensual ear, but, more endear'd,
Pipe to the spirit ditties of no tone:
Fair youth, beneath the trees, thou canst not leave
Thy song, nor ever can those trees be bare;
Bold lover, never, never canst thou kiss,
Though winning near the goal - yet do not grieve;
She cannot fade, though thou hast not thy bliss,
Forever wilt thou love, and she be fair !

Ah, happy, happy boughs ! that cannot shed
Your leaves, nor ever bid the spring adieu;
And, happy melodist, unwearièd
For ever piping songs for ever new;
More happy love ! more happy, happy love !
For ever warm and still to be enjoy'd,
For ever panting and for ever young;
All breathing human passion far above,
That leaves a heart high sorrowful and cloy'd,
A burning forehead, and a parching tongue.

Who are these coming to the sacrifice ?
To what green altar, O mysterious priest,
Lead'st thou that heifer lowing at the skies,
And all her silken flanks with garlands drest ?
What little town by river or sea-shore,
Or mountain-built with peaceful citadel,
Is emptied of its folk, this pious morn ?
And, little town, thy streets for evermore
Will silent be; and not a soul to tell
Why thou art desolate, can e'er return.

O Attic shape ! Fair attitude ! with brede
Of marble men and maidens overwrought,
With forest branches and the trodden weed;
Thou, silent form ! dost tease us out of thought
As doth eternity: Cold pastoral !
When old age shall this generation waste,
Thou shalt remain, in midst of other woe
Than ours, a friend to man, to whom thou say'st,
"Beauty is truth, truth beauty, - that is all
Ye know on earth, and all ye need to know.
Titel_d:Ode auf eine griechische Urne
Gedicht_d:Du gänzlich unberührte Braut der Ruh,
Langsamer Zeit und Stille Pflegekind,
Des Walds Chronistin, wieviel süßer du
Geschichten ausschmückst als ein Vers ersinnt:
Welch Sage wird dich laubumsäumt umziehn,
Die Götter, Menschen oder beide zeigt,
In Tempe oder in Arkadiens Tal?
Welch Wesen sind’s? Welch Mädchen, abgeneigt?
Welch irre Jagd? Welch Kampf, um zu entfliehn?
Welch Pfeifen, Trommeln? Welches Bacchanal?

Gehört sind Klänge süß, doch ungehört
Noch süßer; drum spielt, Pfeifen, fort im Chor;
Nicht dem Gehörsinn, nein, von größrem Wert,
Dem Geist pfeift Lieder keiner Töne vor —
Du Jüngling, unterm Baum, kannst vom Gesang
Nicht lassen, noch kann je dies Laub verwehn;
Kühn Liebender, nie, nie gelingt dein Kuß,
Bist du dem Ziel auch nah — doch sei nicht bang:
Sie kann nicht gehn, und wird dir kein Genuß,
Liebst du doch ewig und bleibt sie so schön!

Ah! Glücks-, du Glücksgezweig, das nie verblüht,
Nie gilbt, noch je dem Frühling sich empfiehlt;
Und glücklicher Flötist, der, nimmermüd,
Für immer immerneue Lieder spielt —
Mehr Liebesglück! mehr Liebes-, Liebesglück!
Für immer zu genießen und stets warm,
Für immer keuchend und für immer jung —
Fern allem atmend menschlichen Geschick,
Dem Herzen voller Überdruß und Gram,
Der heißen Stirn und der verdörrten Zung.

Wer sind die, um den Moosaltar gereiht?
Geheimnisvoller Priester, welchem Stein
Führst du die Färse zu, die aufwärts schreit
Und deren seidne Flanken Kränze weihn?
Welch kleine Stadt am Fluß oder am Meer,
Mit friedlichem Kastell am Berg erbaut,
Verließ dies Volk zu dieser frommen Stund?
Und, Städtchen, deine Straßen bleiben leer
Für immer — keiner, der uns anvertraut,
Weshalb, kehrt je zurück und nennt den Grund.

O Attische! Form schöner Art! im Bund
Mit Männern, Mädchen marmorn überdeckt,
Mit festgetretnem Laubgezweig im Rund;
Du Stille, die uns aus dem Denken schreckt
Wie Ewigkeit: Du kaltes Hirtenspiel!
Wenn uns das Alter fortrafft eines Tags,
Sollst du bestehn, von Leid, dem hier nichts gleicht,
Umringt, ein Freund dem Menschen, dem du sagst:
«Schönheit ist Wahrheit, Wahrheit schön — soviel
Wißt ihr auf Erden, und dies Wissen reicht.»
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E-Mail:robert.morten@t-online.de
Autoren-Website:-
Quelle:Annals of the Fine Arts, 15 (Dec. (?) 1819). Reprinted with minor changes in John Keats, Lamia, Isabella, The Eve of St. Agnes, and Other Poems (1820).
Erfassungsdatum:Montag, 27.August.2001, 19:38
Rubrik:England
Stil:Romantik




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