Eine kleine Sammlung an mehr oder weniger angeheiterten Zitaten, Gedanken, Hymnen, die wohl selten ganz nüchtern formuliert worden sind. Hier zeigt sich, dass der Wein ein wahrhaft geistiges Elexier ist! Zumindest meistens ...
| Autor | Zitat | Unbekannt | "Der Adam secht zum Evche: Ich glaab, du hast en Rappel, ich brauch en Schoppe Eppelwei! Was soll ich mit dem Abbel?" |
Unbekannt | "Der Dorscht ist groß, die Kehl ist trocke, des Stöffche fließt, mr bleibe hocke." |
Unbekannt | "Der Ebbelwoi löscht unsern Dorscht, was annern trinke, ist uns worscht." |
Oettinger, Eduard Maria | "Fünfmalhunderttausend Teufel
Fünfmalhunderttausend Teufel Kamen einstens in die Welt, Aber ach! die armen Teufel Hatten keinen Heller Geld. Alle fingen an zu winseln, Alle fingen an zu schrein. Keiner von den armen Pinseln Wußte weder aus noch ein. Satanas, der alte Teufel, Lachte sich fast lahm und krumm: Gott im Himmel, diese Teufel Sind doch wahrlich gar zu dumm. Alle kratzen sich die Ohren, Jeder ist ganz desperat! Jemine! wir sind verloren, Weiß denn niemand guten Rat? Da sprach Pipifax, der Kleine: Ihr seid dumm wie Bohnenstroh, Ich allein, ja, ich alleine Bin ein Teufel comme il faut! Ihr habt Durst und nichts zu trinken. Freilich ist das Teufelsqual Seht ihr dort nicht Fenster blinken? Dorten winkt uns der Pokal. Seht, dort ist der Rathauskeller, Dort quartieren wir uns ein; Haben wir auch keinen Heller, Hat der Wirt doch guten Wein Sind die Türen auch verschlossen, Wer von euch verzaget noch? Wir marschieren unverdrossen Alle durch das Schlüsselloch. Hurra! schrieen alle Teufel Und spazierten stracks hinein, Leerten schnell zehntausend Flaschen Von dem allerbesten Wein. Sangen drauf im wilden Chore: Nichts geht über Lieb' und Wein! Und sie tranken con amore In die späte Nacht hinein. Als der Hahn fing an zu krähen, Und die Flaschen alle leer, Und die Teufel schon betrunken, Da kam Satanas daher. Sperrte in die leeren Flaschen Die betrunknen Teufel ein Und verpichte dann die Flaschen, Zwängt' mit Draht die Pfropfen ein. Fünfmalhundertttausend Teufel Sind in Flaschen festgebannt, Jede dieser Teufelsflaschen Wird Champagnerwein genannt. Wenn die Stöpsel munter knallen, Öffnet sich der Freude Schoß, Lieder ringsumher erschallen, Ja, dann ist der Teufel los!"
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Müller, Wilhelm | "Stößt du an ein leeres Faß, dröhnend wälzt sich's um und um; ist mit Wein es angefüllt, bleibt es liegen fest und stumm." |
Lichtenberg, Georg Christoph | "Der Wein reizt zur Wirksamkeit, die Guten im Guten, die Bösen im Bösen." |
Friedrich Hornfeck (1822 - 1882), deutscher Dichter, »Schenkenbuch«, 1855 | "Oh flösse von Sankt Gotthards Höh' als Rheinweinstrom der Rhein, so möchte ich wohl der Bodensee, doch ohne Boden sein." |
Japanisches Sprichwort | "Beim ersten Glas trinkt man Wein. Beim zweiten trinkt der Wein den Wein. Beim dritten trinkt der Wein den Trinker." |
Schiebeler, Daniel | "Belehrung
Moralisierender Philint! Du sprichst: Die Lust zum Wein herrscht in den meisten Dichtern. Ich geb' es zu, doch, Freund, sie sind im Rausche klüger, als du nüchtern."
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Presber, Rudolf | "Daß im Weine Poesie ist, Hört' ich schon in jungen Tagen; Doch wer nüchtern schon ein Vieh ist, Wird, bekneipt, nichts Schönes sagen." |
Bauernweisheit | "Werden früh die Wiesen bunt, labt ein edler Wein den Mund."
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Weber, Carl Maria von | "Hier im ird'schen Jammertal Wär' doch nichts als Plack und Qual, Trüg der Stock nicht Trauben." |
Müller, Wilhelm | "Warnung vor dem Wasser
Guckt nicht in Wasserquellen Ihr lustigen Gesellen, Guckt lieber in den Wein! Das Wasser ist betrüglich, Die Quellen sind anzüglich: Guckt lieber in den Wein!
Narziß, der hat's erfahren In seinen schönsten Jahren! Er sah nicht in dem Wein, Nein, in dem Quell der Wildnis Sein allerliebstes Bildnis – Guckt lieber in den Wein!
Schon mancher ist versunken, Noch keiner ist ertrunken In einem Becher Wein; Die sich darin betrachten, Die können nicht verschmachten, Drum guck' ich in den Wein!
Ihr lustigen Gesellen, Guckt nicht in Wasserquellen, Guckt lieber in den Wein! Doch über euer Gucken Vergeßt auch nicht zu schlucken – Trinkt aus, trinkt aus den Wein!" |
Meurer, Willy | "Zu viel Wein bewirkt oft, daß man das Denken durch Worte ersetzt." |
Mörike, Eduard | "Wechsellied beim Weine
Trink' ich ihn, den Saft der Reben, gleich erwärmet meine Seele und beginnt in hellen Tönen einen Preisgesang der Musen.
Trink' ich ihn, den Saft der Reben, alsbald streu' ich meinen Kummer, all' mein Zweifeln, all' mein Sorgen in den Braus der Meereswinde.
Trink' ich ihn, den Saft der Reben, läßt mich Bakchos, der der Scherze Bande löset Blumen atmend, süß berauscht im Tanze schwanken.
Trink' ich ihn, den Saft der Reben, wind' ich Blumen mir zu Kränzen, schmücke meine Stirne, singe von des Lebens stillem Glücke.
Trink' ich ihn, den Saft der Reben, mag ich, schön von Salbe duftend, und im Arm das Mädchen haltend, gerne nach Kythere singen.
Trink' ich ihn, den Saft der Reben, wie entzückt ein Kreis von Mädchen mich, wo volle, tiefe Becher erst mir Geist und Sinn erweitern!
Trink' ich ihn, den Saft der Reben, mir vor Tausenden gewinn' ich, was ich scheidend mit mir nehme; doch den Tod teil' ich mit Allen."
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Ruhenstroth, Edmund | "Wein vom Rhein
Ein guter Ruf, von Haus zu Haus, eilt manchmal manchem Wein voraus, vor allem, wenn der Rebensaft vom Rheine stammt, was Achtung schafft. Der gute Ruf jedoch verfällt, wenn Rheinwein zu viel Rhein enthält." |
Unbekannt | "Kapuziner trinken am liebsten Wasser, das die Sonne durch Rebholz destilliert hat." |
Notker der Deutsche (Teutonicus), Mönch und Lehrer | "Traube war ich, Getreten bin ich, Wein werde ich." |
Al-Harîrî (1054 - 1122), eigentlich Abu Mohammed Kasim ibn Ali, irakischer Dichter und Sprachgelehrter | "Der Wein ist der Glättstein Des Trübsinns, der Wetzstein Des Stumpfsinns, der Brettstein Des Sieges im Schach. Ha, Wein ist der Meister Der Menschen und Geister, Der Feige macht dreister Und stärket, was schwach; Der Krankes gesund macht, Verborgenes kund macht, Und Morgen aus Nacht." |
Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich | "Klagelied
Wann einst die Flaschen größer werden wann einst wohlfeiler wird der Wein, dann findet sich vielleicht auf Erden die goldene Zeit noch einmal ein.
Doch nicht für uns! uns ist geboten in allen Dingen Nüchternheit – die goldne Zeit gehört den Toten und uns nur die papierne Zeit.
Ach! kleiner werden unsere Flaschen und täglich teurer wird der Wein und leerer wird's in unseren Taschen Gar keine Zeit wird bald mehr sein."
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