Historische Berufe - Handwerksbräuche

Alte Handwerksbräuche

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8 ausgewählte Einträge:

BezeichnungErklärung
Rechenschaftunter den Schmieden übliche fröhliche Verhandlung im Gesellenkreis über eine Strafe für einen in der Runde Sitzenden. Im Ergebnis wurde eine bestimmte Strafsumme ausgesprochen und natürlich sofort vertrunken.
Reifentanztraditionelle Tanzbelustigung der Böttcher mit folgedem historischen Hintergrund: Als 1517 in München die Pest wütete, entschlossen sich die Böttchergesellen, "untereinander einen frischen Griff in die Ängstlichkeit der Gemüter zu tun und durch einen munteren Streich die Leute aus den Trauerhäusern zu locken...", indem sie fortan alle siebe Jahre den Schäfflertanz veranstalteten.
Der auch in weiteren Städten (Erfurt, Nürnberg, Frankfurt/Main) durchgeführte Reifentanz der Böttcher wurde im allgemeinen durch ein öffentliches Fassbinden eingeleitet. Um die fertiggestellten Fässer herum vollzog sich dann der Tanz, in den sich alle Anwesenden einreihen konnten. Gegen Abend formierte sich schliesslich oft ein festlicher Zug, dessen Mittelpunkt die auf Pferdewagen geladenen Fässer bildeten, von denen das eine oder andere inzwischen gefüllt und später geleert wurde.
Reihekanne machendreimaliges Herumreichen eines zuvor voll gefüllten Willkomms in der Runde. Dabei war so im Mass zu trinken, dass der Vorrat bis zum Letzten reichte.
Richtfestbis heute üblicher, von den Zimmerleuten ausgehender Brauch, die Aufrichtung eines Dachstuhls festlich zu begehen. Früher wählte man dafür gerne den Samstag. Nachdem der Richtkranz aufgezogen und die Rede des Meisters oder Altgesellen vorüber war, warfen Gesellen Gegenstände über den Dachstuhl, um Unheil von dem neuen Haus abzuwenden. Sofern dafür ein Glas verwendet wurde, musste dieses zerschellen. Geschah das nicht, so galt dies als böses Zeichen (s. auch Haushebung). Erst nach dem Werfen fand das Fest mit Spiel und Trunk seine Fortsetzung.
Ring auf dem Tisch machensymbolische Markierung der Kasse, die der Örtengeselle während der Auflage der Schneider mit dem Zeigefinger der rechten Hand vornahm. In diese Kasse hatte jeder einzelne den festgelegten Betrag zu legen. Der gleiche Brauch findet sich auch bei den Schmieden, er hiess aber hier "Gesellenkreis machen".
Ritterschlagehrenvoller Abschluss in der Zeremonie des Schlüsselbeissens.
Rummel(s)mannein wandernder Geselle des Kupferschmiedehandwerks.
Rundschnackunter Zimmerleuten, Maurern, Tischlern und Drechslern, teilweise auch von den Spenglern so bezeichneter Brauch, den umlaufenden Willkomm (später auch einen gläsernen Stiefel) erst dann zum Trinken anzusetzen, wenn der jeweilige Geselle einen an seinen Vorder- oder Hintermann gerichteten Spruch ausgebracht hatte.

Quelle: Alte Handwerksbräuche, Verlag die Wirtschaft 1990, ISBN 3-349-00591-8


Letzte Änderung: 26.12.01 (UG)
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