Text: | Man kann nicht nicht psychosomatisch reagieren - psychosomatische Reaktionen sind natürliche Reaktionen des menschlichen Organismus
Manche Menschen fühlen sich unverstanden oder gekränkt, wenn ihnen der Arzt sagt, ihre Beschwerden seien psychosomatischer Natur. " Herr Doktor, ich hab's im Bauch und nicht im Kopf", ist eine häufige Antwort. Die Angst, als verrückt oder labil abgestempelt zu werden, schwingt in dieser Antwort oft mit. Zu Unrecht! Mit dem Begriff " psychosomatisch" ( griechisch Psyche= Seele, Soma= Körper) wird der enge Zusammenhang zwischen körperlichem und seelischem Erleben beschrieben. Das intuitive Wissen um die Wechselwirkungen zwischen körperlichen und seelischen Prozessen drückt sich in vielen Redewendungen aus: sich den Kopf zerbrechen, zu Herzen gehen, unter die Haut gehen, usw.. Aufgrund der Verbindungen zwischen dem zentralen Nervensystem (Gehirn) und den einzelnen Organen über Nervenbahnen und Signalstoffe (Neurotransmitter) ist es also " normal", daß unserer Gefühle/Gedanken ( angenehme wie unangenehme) einen Einfluß auf die Organe haben und umgekehrt. Auf der Ebene der Biochemie gibt es keinen Unterschied zwischen körperlichen und seelischen Prozessen! So wird z. B. die Produktion von Magensäure und das Zusammenziehen der Darmmuskulatur durch Stress gesteigert und die Stimmungslage durch den Genuß verschiedener Nahrungsmittel beeinflußt.
" Mein Magen tut weh, die Leber ist geschwollen, das Kopfweh hört nicht mehr auf, und wenn ich von mir selbst reden darf: ich fühle mich auch nicht wohl" (Karl Valentin) |