Text: | Synästhesie ist nur mittelbar zu den psychischen Erkrankungen zu zählen. Mittelbar deshalb, weil durch das "Anderssein" psychische Krankheiten ausgelöst werden können.
Man schätzt, dass sich bei jedem 2000. Menschen die Sinne überschneiden: Sie riechen, wenn sie etwas ansehen, oder sie hören, wenn sie eigentlich sehen ("Farbenhören"). Das Wort Synästhesie ist abgeleitet von den altgriechischen Wörtern syn und aisthesis, laut Duden die "Miterregung eines Sinnesorgans bei Reizung eines anderen". Synästhesie ist ein zusätzlicher Kanal der Wahrnehmung. Manche Synästhetiker können Buchstaben fühlen, andere können Töne in bunten Farben sehen. Die meisten sehen Texte und Zahlen in Farbe. Manchen erscheint die zusätzliche Information wie auf einem Bildschirm vor Augen, bei anderen findet sie im Kopf statt. Besonders aufschlussreich ist der Fall des russischen Komponisten Alexandr Skrjabin, der schon um die Jahrhundertwende versuchte, seine synästhetischen Erfahrungen dem Publikum zu vermitteln. Seine Symphonie "Prométhée" enthält eine Partitur für ein so genanntes Lichtklavier, das Töne in Farben und Formen übersetzen sollte.
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