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Name:Baier, Karl (1887 – 1973)
Biografie:Geboren am 3. Januar 1887 in Magdeburg, Sohn eines Malers; lernte Modelltischler, von 1907 bis 1910 Militärdienst in der Marine, 1912 Mitglied der SPD, im Krieg wieder bei der Marine. 1917 USPD, während der Revolution 1918/19 Vorsitzender des Soldatenrates in Cuxhaven. Als Mitglied der IKD Gast am Gründungsparteitag der KPD in Berlin. Nach der Besetzung Hamburgs durch Truppen des Freikorps Gerstenberger im Februar 1919 vier Monate inhaftiert. Ab Frühjahr 1919 Tischler in Magdeburg, war er von Herbst 1920 bis 1923 hauptamtlicher Orgleiter des Bezirks Magdeburg. 1923 Orgleiter des KPD-Bezirks Hessen-Waldeck, im November in Kassel verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach vier Monaten zwecks Ausübung seines Mandats als Provinziallandtagsabgeordneter von der Haft »beurlaubt«, Baier tauchte unter und wurde von der Zentrale 1924 als Geschäftsführer der »Gelsenkirchner Arbeiterzeitung« eingesetzt. Im September 1924 erneut verhaftet, mußte er seine Reststrafe absitzen. Im Oktober 1925 Instrukteur des Zentralvorstandes der RHD, arbeitete er 1927 als Sekretär der MOPR, der Internationalen Roten Hilfe. Baier gehörte zu den Kritikern des ultralinken Kurses. Im Juli 1929 aus der KPD ausgeschlossen, trat er der KPO bei, war dann Mitglied der Leitung der IHV und der Verlagsgenossenschaft Arbeiterpresse. Vom Oktober 1929 bis März 1933 Angestellter des Bezirksamtes Berlin-Prenzlauer Berg. Im Januar 1932 ging er zur SAP und war ab 1933 Orgleiter der illegalen SAP in Berlin. Am 22. August 1933 wurde Baier verhaftet und am 5. Dezember 1934 vom 2. Senat des VGH zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Von 1936 bis 1945 betrieb er dann ein eigenes Versandgeschäft. Im Mai 1945 wurde Baier von der russischen Kommandantur als Bürgermeister von Fangschleuse,bzw. Werlsee bei Erkner eingesetzt, ab Herbst 1948 leitete er das Sozialamt des Ostberliner Magistrats, dann 1950/51 das Amt für Kirchenfragen. Im Jahre 1951 geriet er in die Parteiüberprüfung, wurde am 19. September 1951 wegen »ideologischer Schwächen« aus der SED ausgeschlossen und im Februar 1952 auch aus dem Ostberliner Magistratsdienst entlassen. Sein Parteiausschluß wurde am 18. April 1952 durch die ZPKK aufgehoben; ab 1954 Beauftragter des Tribüne-Buchverlages. 1971 erhielt er den VVO in Gold. Karl Baier starb am 12. April 1973 in Ost-Berlin.

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