| Titel: | Dr. Göbel kneift! | Datum: | 4.5.01, 16:57 | artikel: | Strippenzieher der CDU will nicht in den Rat
Dr. Karl-Detlev Göbel, von 1974 bis 1999 Stadtdirektor in Hilden, hat heute seinen Verzicht auf die Annahme des Ratsmandats erklärt, das er als Nachrücker für das verstorbene CDU-Ratsmitglied Potthoff hätte annehmen können. Dr. Göbel 1999 von der CDU-Mitgliederversammlung in Abwesenheit aufgrund einer Unterschrift auf einem Bierdeckel als Nr. 2 hinter Dr. Bommermann auf die Reserveliste gesetzt, hätte nun im Rat zeigen können, dass er willens und in der Lage ist, die auf sein Betreiben vor der Kommunalwahl von unbotmäßigen Parteimitgliedern gesäuberte CDU-Fraktion wieder auf Kurs zu bringen.
Offenbar scheut Dr. Göbel die demokratische Auseinandersetzung im Ratsplenum. Jahrzehntelang daran gewöhnt, gewissermaßen ex cathedra in ellenlangen, manchmal weinerlichen Erklärungen seine Sicht der Dinge zu verkünden, kneift er ausgerechnet in dem Augenblick, in dem die CDU personell und inhaltlich am Boden ist. Dr. Göbel, der sich so gerne auf den Anti-Demokraten, Militaristen und SPD-Hasser Bismarck berief, hätte nun beweisen können, dass er wenigstens über eine bismarcksche Tugend verfügt: Pflichterfüllung. Aber offensichtlich bereitete ihm bereits der Gedanke daran, nur eines unter vielen Ratsmitgliedern sein zu können, so großes Missvergnügen, dass es vorzog, als "Großer Steuermann" weiterhin im Hintergrund zu agieren und z.B. Jürgen Scholz für sich tanzen zu lassen.
Dem Rat wird Dr. Göbel fehlen. Auch künftig wird nur ein handverlesenes Publikum in den Genuss kommen, aus dem Munde des Ex-Stadtdirektors zu erfahren, wie dieser das Finanzamt und den Regierungspräsidenten bei steuerlichen und baurechtlichen Fragen ausgetrickst hatte. Schade eigentlich.
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