Artikel: Große Fangemeinde pilgerte zur Jazzrally Datum: 02/Jul/01 Text: Rund 250.000 Jazzfans kamen vom Freitag, den 29.06., bis zum Sonntag, den 30.06. zur 9. Jazzrally nach Düsseldorf. Während am Freitag und Sonntag hervorragende Wetterbedingungen gegeben waren, waren am Samstag auf Grund massiver Gewitter für die Open-Air-Veranstaltungen die Bedingungen wesentlich schlechter. Hierdurch ließen sich die eingefleischten Jazzfans aber nicht beirren. So stimmte Hazy Osterwald, dessen Auftritt durch einen Gewitterschauer etwas getrübt wurde, spontan das Lied „Singing in the rain“ an. Die Jazzrally, das kam man mit Fug und Recht feststellen, ist inzwischen zu einem festen Bestandteil der sommerlichen Events in Düsseldorf geworden. Dies belegt brachte auch der Sprecher des Vorstandes des Veranstalters Destination Düsseldorf, Otto Lindner jun, im Rahmen der Abschlusspressekonferenz am Sonntag zum Ausdruck. Er sah darin, dass sich die Altstadt nach dem Wettereinbruch schnell wieder füllte den Beleg dafür, dass sich die Jazzrally bei den Besuchern etabliert hat. Laut Otto Lindner jun. waren die Veranstaltung am Freitag so gut besucht wie noch nie. Das Publikum der Jazzrally war im Durchschnitt zwischen 30 und 70 Jahren. Higlights der Veranstaltung waren u. a. am Freitag abend die Formation „The Dusty-Lane-Jazzband“, die bereits vor 41 Jahren gegründet wurde und international an zahlreichen Festivals teilgenommen hat. Diese Veranstaltung auf der Bühne vor dem Lokal „Schiffchen“, bei der überwiegend Dixieland gespielt wurde, traf genau den Nerv des Publikums. Hervorzuheben ist der Auftritt der Gruppe Jazzvox in dem Restaurant „Weinhaus Tante Anna“. Sängerin dieser Gruppe, die seit 1995 besteht und, die sich dem Traditional Vocal Jazz verschrieben hat, ist Barbara Oxenfort, die Tochter des Restaurantinhabers Engelbert Oxenfort. Barbara Oxenfort überzeugte durch ein hervorragendes Timbre in der Stimme, das bei Titeln wie „Blue Moon“ besonders gut zur Geltung kam. Zu sehr später Stunde, von 23.30 Uhr bis 02.00 Uhr, fand im Kommödchen ein Konzert der niederländischen Masha Bijlsma Band, die nach ihrer Sängerin benannt ist statt. Ihre teilweise recht eigenwilligen Interpretationen waren den Besuch der Veranstaltung wert. Am Samstag hat ein Künstler besondere Erwähnung verdient, der zum dritten Mal an der Jazzrally teilnahm. Thomas Gerdiken, dessen Repertoire mit Ragtime, Soul, Blues und Boogie eine große Bandbreite hat steckt das Publikum mit seiner Euphorie an. Bekannte Titel, wie „Blueberry Hill“ oder „Nobody Knows The Trouble I’ve Seen“, und eingängige Eigenkompositionen kamen beim Publikum so gut an, dass das Lokal „Blues Corner“ auf der Ratinger Straße schon nach kurzer Zeit überfüllt war. Höhepunkt am Sonntag war das Konzert von Klaus Doldinger, dem Schirmherrn der Jazzrally, und dessen Band „Klaus Doldinger’s Passport“. Zu diesem Konzert hatten sich etwa 3.000 Besucher am Burgplatz bei strahlendem Sonnenschein eingefunden. Klaus Doldinger feiert in diesem Jahr zwei Jubiläen, zum einen das dreißigjährige Bestehen seiner Band und seinen 65. Geburtstag. Bei diesem Konzert trat Udo Lindenberg, der vor dreißig Jahren, zu Beginn seiner Karriere, in der Band von Klaus Doldinger Schlagzeug gespielt hat, und, der bereits am Sonntag mittag aufgetreten war, noch einmal auf und gab u. a. seinen Titel „Hinterm Horizont geht’s weiter“ zum Besten. Was den Horizont der Veranstalter der Jazzrally anbelangt, so beabsichtigen diese, nach der Königsallee in diesem Jahr, im kommenden Jahr den Hafen und die „Weiße Flotte“ mit in die Veranstaltung zu integrieren, um so das ehrgeizige Ziel zu erreichen, die Marke von 300.000 Besuchern zu überschreiten. Autor: Christian Dick, ch.dick@t-online.de TopLine:   TopText: