Bohne, als Kulturpflanze sicherlich so alt wie das Getreide, mit vielen Kultursorten ein wichtiges Nahrungsmittel in den Mittelmeerländern und in der Jungsteinzeit auch nördlich der Alpen.
In Ägypten galten Bohnen wegen ihrer blähenden und angeblich aphrodisischen Wirkung vor allem bei Priestern als unrein, spielten aber eine Rolle bei den Griechen in Dionysos- und Apollo-Mysterien. Pythagoras verbot ihren Genuß, weil sie die Seelen Verstorbener beherbergen sollten.
Für römische Priester war es verboten, Bohnen anzuschauen oder auch nur zu erwähnen, weil sich in ihren Blüten »Buchstaben der Trauer« befänden.
Am Fest der Parentalia (13. Februar) durften die Geister der Verstorbenen die Menschenwelt besuchen, und Hexen nützten diese gespenstische Zeit aus, um unter Verwendung von schwarzen Bohnen »böse Zungen« zu binden.
Ansonsten sind Bohnen wegen ihres reichen Samenertrages ein Symbol von Fruchtbarkeit und Reichtum, so etwa im japanischen Volksglauben.
In europäischen Redensarten gelten Bohnen, die als Spielgeld verwendet wurden, sehr wenig (etwas ist »nicht die Bohne wert«, das heißt so viel wie nichts).
Als Glückssymbol galt eine in einen Kuchen eingebackene Bohne für deren Finder, den »Bohnenkönig« (oder es wurde angenommen, der Finder oder die Finderin würde sich zuerst verloben).
