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Symbol:Berg
Kulturkreis:Judentum Christentum Sonstige
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Bedeutung:

Berg, ein weltweit verbreitetes Symbol der Gottesnähe. Er erhebt sich über die alltägliche Ebene der Menschheit und reicht in die Nähe des Himmels. Der von Wolken verhüllte Gipfel regt die Phantasie an, und vor allem Vulkane werden als unheimliche, ehrfurchtgebietende Verbindungsstellen zu einer übermenschlichen Welt angesehen.

Heilige Berge oder solche göttlicher Offenbarung (Fujiyama, Elbrus, Sinai, Horeb, Tabor, Karmel, Garizim, Kailash, Olymp...) wurden vielfach zu Symbolen der göttlichen Macht und in der bildenden Kunst als solche dargestellt.

Auch der Kosmos wird vielfach in Gestalt eines terrassenförmig gestuften Berges vorgestellt, so etwa der Weltberg Meru in der indischen Kunst, und durch Stufenpyramiden wiedergegeben (z.B. Burubudur, Java).

Götterberge in Form architektonischer Umsetzung waren auch die Zikkurat-Bauten Altmesopotamiens.

Pilgerfahrten zu heiligen Bergen symbolisierten die schrittweise Loslösung von der Alltagsebene und das geistige Höhersteigen. So nennt etwa der spanische Mystiker Juan de la Cruz (1542-1591) seinen Weg zu Gott den »Aufstieg zum Berge Karmel«.

Bergwallfahrten sind weit verbreitet; in Kärnten etwa ist die anstrengende »Vierbergewallfahrt« üblich, in Japan ziehen alljährlich etwa 200.000 Pilger zum Gipfel des Fuji-san (Fujiyama) oder opfern bei einem der zahllosen Shinto-Heiligtümer an seinem Fuß.

Altmexiko kannte den Berg Tlaloc im Iztac-Cíhuatl-Massiv, auf dem ein Idol des gleichnamigen Regengottes stand; auf sein Haupt wurden die Samen aller Feldfrüchte gelegt, um Fruchtbarkeit zu bewirken. So ist der Berg einerseits dem Himmel näher als das umgebende Land, schon deshalb als Götterwohnplatz vorstellbar, andererseits sammeln sich an ihm häufig die Wolken, aus welchen der Regen herniederströmt.

Berggipfel bieten sich als Symbole des »Erhobenseins« über die »Alltagsebene« an, und als ein Berg im hohen Norden unter dem Polarstern, um den die anderen Sterne kreisen, wird vielfach auch die Weltachse imaginiert.

Das altchinesische Weltbild kennt fünf heilige Berge im Sinne der Vier-Himmelsrichtungen-Orientierung (einschließlich dem Ort der Mitte). Besonders beachtet wurde das Kuenlun (K'un-lun)- Gebirge »mit neun Etagen«. Auf Darstellungen der Welt symbolisierten Berge mit Wolken das Festland, in dem Yin und Yang abwechselnd vorherrschten. Wolkenzinnen und Sternhimmelfriese krönten vielfach auch die Tempelpyramiden des vorkolumbischen Mexiko, die als künstliche Berge aufgefaßt wurden, auf welchen die Götter wohnten.

In der christlichen Ikonographie wird der Weltenrichter der Endzeit oft auf einem Wolkenberg sitzend dargestellt. Alle anderen Berge sollten jedoch symbolisch abgetragen werden, was vielleicht auf eine bewußte Abkehr von heidnischen Bergkulten zu verstehen ist.

Nicht verwunderlich ist es, daß nach der Missionierung Mitteleuropas alte Höhenheiligtümer als Sammelplätze böser Geister angesehen wurden; auf ihnen sollten die Hexen unter Vorsitz des Teufels blasphemische Rituale feiern (z.B. auf dem Blocksberg oder Brocken im Harz).

Vielfach wurden jedoch auch, um vorchristliche Kulte abzulösen, auf Berggipfeln Kirchen oder Kapellen erbaut. Auch die Gipfelkreuze der Neuzeit sind Ausdruck des Gefühls der Gottnähe an solchen Orten. Vgl. Höhle, Felsen,  Omphalos, Wallfahrt, Stein.

Der biblische heilige Berg par excellence ist der »Berg Sinai« während der Gottesoffenbarung an Moses. Dieser erhält den Befehl: »Ziehe um das Volk eine Grenze und sage: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder auch nur seinen Fuß zu berühren. Jeder, der den Berg berührt, soll mit dem Tode bestraft werden. Keine Hand soll den Berg berühren. Wer es aber tut, soll gesteinigt oder mit Pfeilen erschossen werden; ob Tier oder Mensch, niemand darf am Leben bleiben. Erst wenn das Horn (Schofar) ertönt, dürfen sie auf den Berg steigen.«

In der Bibel besitzt auch der Hügel Zion im Gebiet der früheren Jebusiterstadt Jerusalem, die von den Israeliten erobert wurde, den Rang einer Heimstätte der Herrlichkeit Gottes. Nach dem Weltgericht »spricht der Herr: Mit großem Eifer trete ich ein für Zion... ich kehre zurück nach Zion und wohne wieder in Jerusalem. Dann wird Jerusalem ›Stadt der Treue‹ heißen und der Berg des Herrn der Heere ›Heiliger Berg‹« (Zacharias 8, 2-4).

Für die Religionsgemeinschaft der  Samariter nahm jedoch der Berg Garizim diese Stelle ein, eine bewaldete und an Quellen reiche Kuppe, mit dem Paradies verglichen.

In der symbolischen Weltsicht ist für die Anhänger der beiden Gruppen der jeweils eigene Hügel »der Berg, auf dem des Herrn Haus steht, höher denn alle Berge« (Jesaias 2, 2).

Im Mittelalter nahm in der Legende vom Gral der Berg Mont Sauvage (Montsalvatge) die Stelle des  burggekrönten Gottesberges ein.

Beispiele: 
Quellen: 
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