Kiefer, Föhre (botan. Pinus silvestris), in Europa trotz ihrer weiten Verbreitung im Volksglauben wenig verankert, obwohl aus dem Harz Kienöl, Kienruß und Pech gewonnen wurden, ebenso Terpentin.
In Ostasien hingegen ist die Kiefer der eigentliche »Lebensbaum«, der auch bei hohem Alter immer grün und frisch wirkt; er wird als Symbol des langen Lebens und des unveränderlichen Eheglücks hoch geschätzt. Besonders in der chinesischen Kunst wird die Kiefer (sung) ein Sinnbild der Unerschütterlichkeit, weil sie auch im kalten Winter ihre Nadeln behält, deren paarweises Auftreten die Zweisamkeit der Ehe bedeutet. »Durch ihr Stillhalten verlängert sie ihr Leben« (Konfuzius, K'ung-tse). Auch auf Gräber wurden Kiefern gepflanzt, und besonders alte Bäume dieser Art wurden verehrt.