土弾語   Lehmbauerkauderwelsch
Japanisch für Architekten (準備中) by artelier-groeger.cabanova.de 2005 |
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About | Über uns | unter Bau | hinter Tür Entwurf eines Lehmbauerkauderwelsch Ein Erklärungsversuch des Unbegreiflichen "Welsch ein Lehm!"
Des Glückes Schmied Wenn Sie tief genug im Lehmbauerkauderwelsch graben, werden Sie hier und da noch schnell auf die Relikte des Vorgängerbaus stoßen. Denn, und das die Ironie an der Geschicht', haben wir unser Lehmbauerkauderwelsch in die Räumlichkeiten einer ehemaligen Silberschmiede eingenistet. Es mag sich für manch einen widersprüchlich darstellen, doch im Großen und Ganzen erweisen sich die zurückgelassenen Werkzeuge der ehemaligen Silberschmiede nach einiger Umgestaltung als nahezu ideal für das Lehmbauerkauderwelsch. Sein Laden - unser Vokabelschatz, seine Vitrinen - unsere Detailkarten, sein Warenkorb - unser Zettelkasten, usw. Aus seinen Blechen haben wir uns noch einen Satz Japanspachteln gebastelt. Nur vernünftige Putzkellen, die fanden sich nicht! Genau der richtige Ton Derzeit befindet sich das Lehmbauerkauderwelsch noch im Aufbau. Das bemerkt man schon alleine an der Sprachenvielfalt, mit dem diese Seiten bestückt sind. Aber das gehört sich ja auch so auf einer richtigen Lehmbaustelle, insbesondere einer internationalen. Es gibt viele gute Gründe hierfür. So sind wir hin und her gerissen, was denn an welcher Stelle die richtige Aufmachung ist. Soll das Menü in Deutsch sein, kann es denn überhaupt in Deutsch sein, wenn wir unsere japanischen Freunde nicht außen vor stellen wollen? Gestalten wir es in Japanisch, verliert sich der Einstieg für die deutschen Studenten. Hinzu kommen gute Gründe auch anderssprachige Studenten zu berücksichtigen. Die beste Begründung für diese Sprachenvielfalt im Lehmbauerkauderwelsch bleibt allerdings die authentische Wiedergabe der authentischen Situation auf der Lehmbaustelle, die sich gerade so am besten wiedergibt und damit natürlich der Namensgebung nachträglich Ausdruck verleiht. Nichts desto trotz oder besonders weil sich das Lehmbauerkauderwelsch als "Experimentieren mit Ton" versteht und sich als "genau der richtige Ton" vermitteln will, werden wir natürlich versuchen, gewisse Stellen zu glätten. Falls Sie also gewisse Schwundrisse im Seitenaufbau vorfinden, befinden Sie sich in Wahrheit in einem extra für Sie geschaffenen Freiraum. Das heißt, Sie können sich gerne zu uns gesellen und mit uns den Freiraum pflegen, ohne allerdings diesen entledigen zu wollen oder nur unbewußt zu beschädigen. Faktisch praktisch Faktisch wird hiermit klar, dass im Lehmbauerkauderwelsch die Devise nicht heißen kann, für jede Sprache eine eigene Seite mit eigener Menüführung aufzubauen. Es nähme uns die Freiheit und würde gerade die Internationalität an der uns soviel gelegen ist paradoxerweise isolieren. Ein Lehmbaugarten versteht sich als EIN Bauwerk an dem alle Nationen gemeinsam gebaut haben und nicht als eine internationale Weltausstellung auf der die einzelnen Nationen sich gegenseitig verbauten. Das Lehmbauerkauderwelsch ist so auch nicht als ein generelles Wörterbuch zu verstehen, es ersetzt nicht ein Sprachunterricht für denjenigen, der tatsächlich die japanische Sprache erlernen will. Für Japaner, die der deutschen Sprache nicht grundlegend mächtig sind, kann es derzeit noch weniger hilfreich sein. Doch ohne Erwartungen an Ihre Lernbereitschaft und Ihre Vorkenntnisse zu stellen, ohne von Ihnen zu erwarten, dass Sie neben Ihrem Interesse für eine Lehmbaustelle und japanischer Kultur auch noch ein offenes Ohr für Grammatik aufbringen, bietet das Lehmbauerkauderwelsch nicht nur eine gebündelte Einführung und somit eine handliche Übersicht über die wichtigsten Ein- und Ausdrücke auf einer Lehmbaustelle. Diese Lehmbaustelle, hört man es fast schon sagen, natürlich, heutzutage ist sie rar, ist doch eine auch im modernen Japan exotische Angelegenheit. Wo begegnet man ihr denn noch? Wieso und wer braucht denn bitte einen Sprachführer für das Paradies, das es sowieso nicht (mehr) gibt oder ohnehin nicht mehr geben wird, nur allzu selten anzutreffen ist, das man seine Existenz überhaupt noch erwähnen sollte. Aber das Lehmbauerkauderwelsch ist zwar idealerweise auf dieses vermeintliche Paradies ausgerichtet, aber nicht als ein Sprachglätter für das babylonische Sprachengewirr in einem verloren geglaubten Lehmbaugarten zu regulieren, doch um auf diesem Wege neben sprachlicher Eindrücke besser eine kulturgeschichtliche Tiefe Japans auf einer ganz normalen Baustelle vermitteln zu können. Das Lehmbauerkauderwelsch richtet sich also bewußt an Architekten und Architekturstudenten, die sich mit Architektur in und aus Japan beschäftigen, etwas Praxisnahes suchen. Das Manko, dass dieser "Sprachführer" hat, glättet er durch seine gleichsame Praxisnähe und Kulturbehaftung wieder aus. So wird Lehmbauerkauderwelsch aber auch zu einem guten Einstieg für jedermann, der sich ein wenig Überblick über die japanische Sprache verschaffen will und dabei Kulturverständnis nicht missen will. Der perfekte Reisebegleiter durch das wahre Japan für daheimgebliebene Globetrotter mit Echtzeitsimulation. "Ein, Zwei, Drei,..." sprach ich? Das Lehmbauerkauderwelsch schickt sich also an eine gewisse Dreisprachigkeit möglichst in einem Text zu bewältigen, bewältigen zu wollen, soweit dies machbar und noch sinnvoll erscheint. Geplant sind gewisse Einstiegsseiten für die drei Grundsprachen Englisch, Japanisch, Deutsch. Auch soll in Zukunft zumindest die Kernaussagen, sprich das Wichtigste essentiell dreisprachig aufgeführt sein. Doch der Anreiz ist auch vieles eben nur in einer Sprache wiederzugeben. Wer aber genauer hinschaut erahnt jetzt schon, dass das Lehmbauerkauderwelsch mindestens fünf-, wenn nicht gar säxsprachig wird. Dabei geht es noch nicht einmal um weitere Sprachen, sondern unter anderem zum Beispiel um Fachjargon, Fachwissen und Fachausdrücke der Lehmbauer. Hinzu gesellt sich auch zeitweise eine Art Esperanto des Alltags, wenn verschiedene Sprachwelten kaum vorbereitet wie aus heiterem Himmel aufeinanderprallen (土弾語). ;-) Espressanto! Dieses Esperanto bildet dann eigene Begriffe, manchmal und sogar meist falsch angewandt, aber dieser gemeinsame Fehler birgt auch wieder eine ganz eigene Verbundenheit. Andere Begriffe wiederum werden in ihrer Sinnhaftigkeit hinterfragt, teils neben der alltäglichen Bedeutung auf andere Ebenen geholt. Sie wiederum ergeben sich teils nur als Fantasien, manchmal auch Fehlmeinungen, die dadurch immerhin ans Licht traten. Zu solchen Ausdrücken zählen wir unter anderem Schwundriss, wie auch Freiraum aber auch spezifische Begriffe wie die Namen der Bauten im Lehmbaugarten (z.B. Chigaike, Kabuke, Tsukiya) Wieder andere führen zu Wortbereinigungen, werden zu Wortspielen, manchem gelten sie als Sinnleuchten und birgen Ansatz für Architekturtheoretisches. Und hier der letztliche Grund für all diesen Kauderwelsch. Letztlich sprechen wir hier nicht Deutsch, Japanisch oder Englisch. Egal welche Nation unseren Kauderwelsch bereichert, letztlich entwickeln wir Architektur - Theorie: Experimente mit GoLehm! Obendrein haben wir vor, auch Chinesisch und gar Koreanisch mit aufzunehmen. "Oh, Chinesisch?", wundert sich der Fachmann und bemerkt, das dieser Anspruch alleine, ja selber mindestens so etwas wie drei Sprachen darstellt. Damit wird klar, dass wir diesen Anspruch der Aufnahme weiterer ostasiatischer Sprachen nur im Vergleich und auf keinen Fall vollständig aufbauen können. Dasselbe gilt auch für die Berücksichtigung anderer Sprachen. Da wäre dann aber auch noch unsere Zuvor Geschichte Einst kam ein Mann aus dem fernen Japan auf unsere Lehmbaustelle und sagte er wolle uns Japanisch lehren. Er bückte sich, hob eine Handvoll Erde auf und formte sie zu einem Ball. Das wiederholte er bis sich ein anschauliches kleines Universum aus Erdbällen um ihm angesammelt hatte. Jeder bot einen anderen Anblick, von Minute zu Minute eine andere Perspektive. Wir waren so angetan von dem Bild, das sich uns bot, das wir nicht bemerkten, dass er verschwunden war. Aber er wollte uns doch Japanisch lehren, erinnerte sich einer enttäuscht und Tage fröstelnder Feuchtigkeit belagerte den Lehmbaugarten. Jeder verkroch sich in eine Hütte. Tage später, die Sonne tanzte wieder im Lehmbaugarten, bildeten sich allmählich Risse in der Erdballsammlung und ein paar von uns entdeckten erste Zeichen. Doch in einigen Ecken des Gartens hauste immer noch die Eiseskälte. Am nächsten Tag waren das Universum der Eiseskälte gewichen. Es mag schade sein, das die Erdballsammlung so schnell einem eklatanten Missverständnis, unserem ewigen Missgeschick zu Opfer fiel, doch denken wir, das Wichtigere ward längst verstanden. Und in diesem, nennen wir es ruhig bei seinem wahren Namen, ja panischen Verständnis ist das Lehmbauerkauderwelsch geboren. |